Weihnachtstext Anita Sasse

Die Hoffnung stirbt zuletzt 

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. So still, dass man hörte, 
wie die Kerzen zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: «Ich heiße Frieden.
Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden.»
Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch schließlich ganz. 

Die zweite Kerze flackerte und sagte: «Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig.
Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.»
Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus. 

Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. «Ich heiße Liebe.
Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite.
Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.»
Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht. 

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: «Aber, aber, 
ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!» Und fast fing es an zu weinen.
Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: «Hab keine Angst! 
Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen 
wieder mit dem Feuer der Liebe entfachen. Ich heiße Hoffnung.» 

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze 
und zündete die anderen Lichter wieder an.
«Die Hoffnung stirbt zuletzt» sagt ein treffendes Sprichwort, 
das wir oft und gerne gebrauchen,
wenn Menschen trotz widriger Lebensumstände ihre Träume und Hoffnungen nicht aufgeben.
Egal, wie schlecht die Lage ist – wir bleiben bis zum bitteren Ende zuversichtlich, 
dass sich irgendwann die Situation bessern wird.
Hoffnung ist in jeglicher Lebenssituation ein ganz wichtiger Begleiter – 
ohne Hoffnung geben wir auf, wir geben uns auf, 
die Umstände, in denen wir uns gerade befinden. Nur wird dann  jedes Handeln sinnlos. 
Mit Hoffnung und Zuversicht bekommt unser Handeln einen Sinn.
Daraus entstehen Motive für unser Tun und die von innen spürbare Motivation.

Mit diesem Text verbunden ist ein herzlicher Gruß von mir an alle Sängerinnen und Sänger im Oeffinger Liederkranz sowie ein Dank an alle fördernden Mitglieder für ihre Unterstützung des Vereins und das Interesse an unserer Chorarbeit. 
Ich fordere Sie Alle auf, zu Hause mit Freude Advents- und Weihnachtslieder zu singen und mit Zuversicht in das neue Jahr zu gehen.
Ich freue mich auf’s Wiedersehen und wünsche Allen beste Gesundheit, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Anita Sasse, Chorleiterin

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